Mit ihrer letzten Album BM ging Barbara Morgenstern konsequent in Richtung konzertante Musik. Weg vom elektronischen Track hin zum Stück. Raus aus den Loops, rein in die Komposition. Das Ganze drumherum verlassen und eine klanglich gute Platte einzuspielen, das war ihr Ziel und es ist ihr gelungen. Dabei betrachtet die Berlinerin ihr Album BM nicht als Befreiung aus einem Korsett, sondern eher als logischen Schritt.
So war ihr Auftritt im UT Connewitz mehr Konzert als elektronische Performance. Denn was Barbara Morgenstern ausmacht, ist die komplexe Verquickung von elektronischer Musik mit teils düsterem, teils heiterem Gesang. Stücke zum genauen Hinhören. Ihre Spezialität dabei ist die Reibung von süssen Melodien und krassen Texten. "Puppen den Arm abschneiden" um es mit ihren Worten zu veranschaulichen.
Im ersten Teil des myoon-Interviews spricht die werdende Mutter über den Entstehungsprozess von BM, ihren eigenen Anspruch, über Tod und Sterben und den Umgang mit Depressionen im Familien-und Bekanntenkreis.
Warum sie sich letzendlich für den schlichten Titel BM entschieden hat, weshalb Berlin ein durchaus ambivalentes Thema ist und wie ihre nahe musikalischee Zukunft aussehen wird, das erfahrt ihr im zweiten Teil.